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StartLiteraturStar-Wars-LiteraturRezension: "Star Wars - Die kompletten Comicstrips 1"

Rezension: “Star Wars – Die kompletten Comicstrips 1”

Die Zeitungsstrips der 70er in Originalfassung im edlen Hardcoverformat.

Inhalt (Klappentext):

Als der erste Star Wars-Comicstrip Ende der 1970er Jahre in einer Zeitung erschien, sagte ihr Erschaffer Russ Manning in fast schon prophetischer Voraussicht: „Die Leute heutzutage können gar nicht genug von Science-Fiction bekommen. Besonders wenn sie originell und voller kreativer Abenteuer ist. Die Star Wars-Figuren sind wie Micky Maus. Sie werden für immer geliebt werden.“ Erzählten die teils bunten, teils schwarz-weißen Star Wars-Comicstrips in den Zeitungen anfangs noch in sich abgeschlossene Geschichten, verschmolzen der unvergleichliche Russ Manning und sein Team die Abenteuer dann recht schnell zu brandneuen, epischen Sagas, die sieben Tage pro Woche erschienen und sich mit den besten Science-Fiction-Comics aller Zeiten messen konnten. Nun werden sie erstmals – akribisch restauriert und in Originalfarbe – als Gesamtwerk veröffentlicht. Band Eins enthält rund 600 fortlaufende Comicstrips, die im Zeitraum vom 11. März 1979 bis zum 5. Oktober 1980 erschienen sind.
„Zu einer Zeit in der Geschichte des Star Wars-Franchises, als die Gesamtheit der Spin-Offs aus nur einer Handvoll Romanen, ein paar Dutzend Comics und ein paar anderen Dingen bestand, kamen diese Comicstrips dem Ton und dem Geist der ursprünglichen Trilogie so nahe wie kein anderes Star Wars-Lizenzprodukt zuvor. Sie sind heute noch genauso unterhaltsam wie zu jener Zeit, als die Fans, die sie immer und immer wieder lesen wollten, sie tagtäglich aus der Tageszeitung ausschneiden und in ein Sammelalbum kleben mussten.“

Die kompletten Comicstrips 1 (Panini)
Die kompletten Comicstrips 1

Kritik

“Die kompletten Comicstrips Band 1” bietet dem interessierten Star Wars-Fans die Comicstrips aus den 70er Jahren, die damals eben in den Zeitungen erschienen sind. Sie erschienen später auch in Comicbänden (Early Adventures), allerdings noch nie auf Deutsch, womit hier quasi Abhilfe geschaffen wird.

Hier nun hat man diese Comicstrips aber erstmalig so vor sich, wie sie einst gedruckt wurden. Und dabei wird sich nicht Mal auf die Zeichnungen bezogen. Denn diese sind, wie sie damals eben gewesen sind, etwas einfacher gehalten, allerdings kann man die Charaktere noch gut auseinander halten. Große Teile der Comicstrips sind nämlich in schwarzweiß gedruckt, was auch die etwas detailärmeren Hintergründe erklärt, denn in einem s/w-Comic fallen diese nicht so auf (man merkt den Unterschied später bei den colorierten Seiten).

Hier nun erhält man ein edles Schmuckbuch im Hardcover-Langformat, das mit über 200 Seiten zu Buche schlägt, für dieses Format aber eben auch einen höheren Preis hat. Das ist nicht unüblich und vor allem die Aufmachung, inklusive Lesezeichenbändchen, rechtfertigt dies durchaus. Abgerundet wird das Ganze von Hintergrundinfos zur damaligen Entstehungsgeschichte – es war eben einfach eine andere Zeit. Dennoch für Fans oder solche, die die alten Bände nachholen wollen, ganz interessant. Und ja, man mag hier den Einwand bringen, dass das alles inzwischen zu den Legends gehört, das schmälert aber nichts an der Tatsache, das hier quasi die ersten Star Wars-Geschichten erzählt wurden.

Womit wir auch gleich bei der Handlung der einzelnen Strips sind. Anfangs sind dies noch Einzelgeschichten, später wurden dann längere Handlungsbögen eingewoben, was damals ebenso unüblich war. Immerhin muss man bedenken, das die Leser teils Tage auf eine Fortsetzung warten mussten und es in der Zeitung nur immer ein paar Panels zu sehen gab. Eine sehr klassische Form des Cliffhangers.

Aus heutiger Sicht mögen die Geschichten nicht mehr der Rede Wert sein und eher banal wirken, trotzdem haben sie einige interessante Sachen hervorgebracht und präsentieren teils nicht mal schlechte Ideen. Zum einen natürlich Blackhole, der später in die Romanwelten geholt wurde. Interessant auch das Auftauchen von Boba Fett oder die Verquickung mit dem Holiday Special. Und Vader darf natürlich auch nicht fehlen. Übrigens werden bei Blackhole schon schwarze Sturmtruppen eingeführt, obwohl man die Todestruppen auf der Leinwand erst Jahrzehnte später in “Rogue One” sehen kann. Dann gibt es noch Sachen wie Tarkins Witwe und ein paar andere Kuriositäten. Etwa wird Lukes Mutter einmal beim Namen Tan Skywalker genannt… Wie auch bei Star Trek wurde dies und einiges andere später natürlich geretconnt. Im großen Unterschied zu Star Trek sollten diese Geschichten aber trotzdem immer Kanon sein.

Etwas nervig ist am vorliegenden Band allenfalls, das alle zwei Seiten ein riesiges Star Wars-Logo prangt und dann die letzten Panels der Vorseite wiederholt werden! Klar, immer aus leicht anderer Sichtweise und es ist natürlich der Machart geschuldet: Denn wenn man Zeitungsstrips nur jede Woche oder alle paar Tage bekommt, sollen die, die eine Zeitung verpasst haben, auf den aktuellen Stand gebracht werden. Allerdings, wenn man die Strips wie hier am Stück liest, werden die ständigen Wiederholungen nicht nur auffällig, sondern auch irgendwann langweilig. Besonders extrem ist es, wenn die Wiederholungspanels fast genauso lang sind wie zuvor und man nur noch ein oder zwei neue Panels für die Fortführung der Geschichte hat. Das stört den Lesefluss in so einem Band leider extrem.

Fazit

Wer die alten Stories noch nicht kennt, kann hier einen Blick riskieren und sich nicht nur amüsieren, sondern sie stellenweise sogar genießen, denn da sind wirklich gute Szenen dabei. Der Preis mag zunächst etwas abschrecken, ist für die Hardcover-Aufmachung aber nicht ungewöhnlich. Lediglich die vielen Wiederholungspanels nerven gegen Ende hin einfach nur noch.

Bewertung [usr 4]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Russ Manning
Zeichner: Alfredo Alcala
Originaltitel: Star Wars – Complete Comicstrips 1
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2018
Übersetzer: Uwe Anton
Seitenanzahl: 270
Preis: 49,95 Euro
ISBN: 978-3-7416-2525-1
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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