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StartLiteraturSuperheldenRezension: "Wonder Woman - Erde Eins 3"

Rezension: “Wonder Woman – Erde Eins 3”

Der neue Wonder Woman-Band ist auch bei uns im Review.

Inhalt (Klappentext):

Die Menschen kennen sie als die Superheldin Wonder Woman, doch Diana ist seit dem Tod ihrer Mutter vor allem die Königin der Amazonen auf der mysteriösen Paradiesinsel! Dem skrupellosen Kriegstreiber Maxwell Lord sind die Amazonen und Wonder Woman allerdings ein Dorn im Auge, stehen sie doch für eine Welt der Liebe und Gleichberechtigung. Und so rüstet er sich für den Angriff auf die Paradiesinsel, während die neue Königin noch ihr Volk unter ihrer Herrschaft vereinen muss, um es bereit zu machen für den drohenden Krieg der Geschlechter!

Wonder Woman - Erde Eins 3 (Panini)
Wonder Woman – Erde Eins 3

Kritik

Der neue Wonder Woman-Band setzt der begonnenen Story ein Ende und bietet vor allem eines: einen Geschlechterkampf. Zeichnungstechnisch ist der Detailgrad zwar immer noch hoch, will heißen: die Gesichter der Charaktere transportieren die Emotionen und man kann immer alles erkennen. Die Szenen spielen sich durchgehend bei Tageslicht ab, weisen allerdings auch eine gewisse Schlichtheit auf, was vor allem manchmal bei den Hintergründen offenbar wird. Ein klein wenig fühlt man sich an der Stelle an die 80er erinnert, wo ein ähnlicher Stil zelebriert wurde. Aber vielleicht ist das ja Absicht.

Nach dem Tod von Hippolyta muss sich Diana zunächst als neue Königin beweisen. Das ist nicht neu und gab es früher auch schon mal, wird dieses Mal aber vor allem durch das Ablästern der Frauen gegenüber den Männern auf den Kopf gestellt. Auf der einen Seite ist es natürlich gut, wenn man hier offen gegen Unterdrückung anderer Geschlechter propagiert und auch Szenen einbaut, die zeigen, dass die Amazonen untereinander Sex haben, wozu auch Wonder Woman zählt.

Auf der anderen Seite fallen die Männer eben auch in diese Schiene und wollen die Frauen (respektive Amazonen) ausmerzen. Fast fühlt man sich auch hier 30 Jahre zurückversetzt und das ist schon zu viel des Guten. Da hilft es auch nichts, dass in Wahrheit Ares dahintersteckt, die Menschen (Männer) aufbegehren zu lassen. Übrigens gibt es auch noch einen kleinen Seitenhieb, denn die Silhouette des Präsidenten sieht ziemlich nach Trump aus…

Es kommt wie es kommen muss, nämlich zu einer riesigen Schlacht. Die nimmt dann auch einen Großteil des Bandes ein und wird auf großformatigen Doppelseiten-Panels dargestellt. So nett das auch anzusehen sein mag, liefern derartige Szenarios halt immer wenig Story-Stoff. Zwar klettert Diana am Ende in die Unterwelt, um das weitere Vorgehen zu erfahren (das, im Gegenzug zum Leser, für sie klar wird), und die ein oder andere schöne Szene bekommt sie auch z.B. mit Steve spendiert. Insgesamt ist das aber nicht viel Charakterentwicklung, da hat man schon Besseres gesehen.

Aber bei einer Geschichte, die nun Mal vorrangig auf Action setzt, war das zu erwarten gewesen. Etwas schwerer wiegt da schon das Ende, denn Wonder Woman drückt der Welt, oder den Männern, ihren Stempel auf und zwingt sie dazu, sich mit den Frauen zu arrangieren. Am Ende werden dann Weiterbildungseinrichtungen für Frauen auf der ganzen Welt gezeigt. Dass das eine wichtige Botschaft ist, darüber muss man nicht streiten, denn auf der Welt gibt es diesbezüglich halt in einigen Ländern noch Defizite. Ob die Methode aber die richtige ist und ob die Amazonen damit nicht besser sind, als die Männer, die in diesem Band den Frauen ihren Willen aufzwingen wollen, muss wohl jeder für sich selber entscheiden.

Auch hier hätte es aber, gerade auch für Wonder Woman, bessere Lösungsansätze gegeben. Die nachhaltigsten Wandel sind immer die, die mit der Zeit geboren wurden.

Fazit

Eine Story, die vornehmlich auf Action setzt und den Geschlechterkampf thematisiert. Dieser wird allerdings mit einer etwas zweischneidigen Botschaft beendet, denn im Grunde gewinnen die Frauen so, wie die Männer es auch an ihnen zelebrieren wollen: Mit (Quasi-)Unterdrückung. Wer sich daran nicht stört, darf aber sicher mal einen Blick riskieren.

Bewertung [usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Grant Morrison
Zeichner: Yanick Paquette, Nathan Fairborn.
Originaltitel: Wonder Woman – Earth One 3
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2013
Übersetzer: Ralph Kruhm
Seitenanzahl: 140
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-7416-2462-9
Verlag: Panini
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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