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StartLiteraturScience-FictionRezension: "Der Sterne Zahl"

Rezension: “Der Sterne Zahl”

Wir sehen uns einen weiteren Sci-Fi-Roman von Panini an.

Inhalt (Klappentext):

Die Legion – eine Armada von zerfallenden Weltenschiffen – bahnt sich ihren Weg durch die Leere. Seit Generationen tobt ein Krieg um die Vormacht über die gewaltige Flotte, ohne dass es einen klaren Sieger gibt. Als immer mehr der gigantischen Schiffe vergehen, wird ein verzweifelter Plan in die Tat umgesetzt. Zan erwacht ohne Erinnerung als Gefangene eines Volkes, das sich als ihre Familie bezeichnet. Man erzählt ihr, dass sie die einzige Person sei, die in der Lage dazu ist, an Bord der Mokshi zu gehen. Dabei handelt es sich um eines der Weltenschiffe, das als einziges die Macht haben soll, die Legion zu verlassen. Doch Zans neue Familie ist nicht die einzige, die verzweifelt versucht, die Kontrolle über das kostbare Schiff zu erlangen. Zan muss sich nun in einem völkermörderischen Feldzug für eine der Seiten entscheiden und sich ihrem Schicksal stellen. Denn sie trägt die Saat für die Zerstörung der Legion in sich – und für deren mögliche Rettung …

Der Sterne Zahl (Panini)
Der Sterne Zahl

Kritik

Mit “Der Sterne Zahl” steht ein weiterer Panini-Sci-Fi-Roman am Start, wobei der englische Titel “The Stars are Legion” sogar noch deutlicher auf den Inhalt eingeht. Denn es geht um eine Flotte von Raumschiffen genannt die “Legion”, die im Sterben liegen. Nur ein Schiff, die Mokshi, verheißt Rettung, sei es doch in der Lage, die Legion zu verlassen und zu neuen Gefilden aufzubrechen. Bevölkert werden die einzelnen Raumschiffe ausnahmslos von Frauen, die nicht nur Krieg gegeneinander führen, sondern auch als Gebärmaschinen für Ersatzteillager missbraucht werden.

Denn der Mensch ist hier nur eine recyclebare Ware, und wird achtlos weggeworfen, um wieder neu zu erstehen. Gliedmaßen werden abgeschnitten oder angefügt und überhaupt ist die Welt, die uns Kameron Hurley hier präsentiert, keine schöne saubere sondern eine extrem schmutzige. Dabei ist sie auch noch überaus fremd. Die Technologie ist eine Mischung aus Organik und Technik und man muss sich erstmal an diese neue Welt und ihre Beschreibungen gewöhnen. Der Ansatz allein ist aber durchaus frisch, auch wenn der Einstieg so schwerer fällt.

Erschwerend kommt auch hinzu, das unsere Heldin ihr Gedächtnis verloren hat. Für den Leser ergibt sich so allerdings die Möglichkeit, mit der Heldin zusammen diese neue Welt zu erleben. So wächst man quasi mit ihr in diese fremde Umgebung hinein, was über weite Strecken auch ganz gut funktioniert. Erst gegen Ende stellt sich etwas Ermüdung ein, will man dann doch endlich wissen, was Sache ist. (Interessanterweise habe ich den Kniff, wer sie wirklich ist, nur wenige Seiten, bevor er im Buch enthüllt wird, selber erahnt. Zumindest hier wird man während der Charakterreise ganz gut auf eine falsche Fährte gelockt.

Als zweite im Bunde geht es auch noch um Jayd, eine Verbündete oder Feindin, deren Motive lange im Dunkeln bleiben. Auch ihre Reise vermag interessant zu bleiben, sticht aber nicht ganz so hervor wie die von Zan. Sie hat die meiste Zeit mit dem Bürgerkrieg unter den Welten (wie die Schiffe genannt werden) zu kämpfen. Das Intrigenspiel an der Stelle erreicht hier nicht wirklich die Ebene eines Politthrillers – aber das ist vermutlich beabsichtigt.

Zans Reise durch die Eingeweide des Schiffes ist zwar interessant und auch die Charaktere, auf die sie trifft, sind hervorragend herausgearbeitet und dürfen glänzen. Da man sogar eine andersartige Mutantin mitnimmt, gibt es hier auch einen kleinen Fingerzeig gegen Rassismus, immerhin wollen andere diese dauernd töten. Ein bisschen mehr Hintergrundinfos oder Details über die Welt hätte es dann aber durchaus sein können. Die am Anfang erwähnten Raumanzüge oder Weltraumschlitten beispielsweise schlagen hier in eine etwas tiefere Sci-Fi-Kerbe, bleiben aber im Vergleich zur ganzen Biotechnik etwas zurück. Aber auch das ist vermutlich beabsichtigt, um die Fremdartigkeit der Schiffe zu unterstreichen.

Am Ende hat man doch nicht den Weg von “Der dunkle Turm” gewählt (ja, diese Assoziation bot sich an nach diesem Einstieg), sondern ein einigermaßen rundes Ende gefunden.

Fazit

Gute Charakterreise, die von einer extrem fremdartigen Welt lebt, die hier dargestellt wird. Zwar zeigen sich am Ende ein paar Ermüdungserscheinungen, insgesamt geht die Geschichte aber in Ordnung und bietet mal einen etwas anderen Ansatz.

Bewertung [usr 3.5]
Information: Ein Exemplar dieser Ausgabe wurde dem Autor vom Verlag zum Zwecke der Rezension kostenlos überlassen.

Quick-Infos

Autor: Kameron Hurley
Originaltitel: The Stars are Legion
Jahr der Veröffentlichung (Original): 2017
Übersetzer: Helga Parmiter
Seitenanzahl: 395
Preis: 17.- Euro
ISBN: 978-3-8332-4104-8
Verlag: Panini

Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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