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StartSF ZoneRezension: "Das Buch von Boba Fett 1x02: Die Stämme von Tatooine"

Rezension: “Das Buch von Boba Fett 1×02: Die Stämme von Tatooine”

Wir werfen einen Blick auf die zweite Episode von Boba Fett und sehen uns die Regenrituale der Tusken an. Also Achtung, Spoiler.

Gegenwart

Wie bereits in der Vorwoche unterteilt sich auch diesmal die Handlung in eine „Gegenwarts-„ und eine „Vergangenheitssektion“, wobei genau genommen die erste langsam interessanter wird.

Allerdings nimmt die Handlung in der Gegenwart halt nur etwa 15 Minuten ein, was etwas schade ist. Vor allem bekommt man so den Eindruck, man hätte auch alles in eine Folge pressen können, was am Ende hier passiert. Warten wir mal das Staffelende ab, aber wenn es so weitergeht bringt es diese Handlung auf vielleicht die Länge einer Folge.

Dafür geht es sofort dort weiter, wo wir aufgehört haben: Das Verhör des Söldners. Der landet dann plötzlich in der Rancorgrube und das Stoffmattengitter ist plötzlich ganz robust. Wobei es schon etwas lächerlich ist, das der Söldner nach immerhin fünf Jahren (!) noch nicht davon gehört hat, das der Rancor von Luke getötet wurde und redet. Hier wäre natürlich das I-Tüpfelchen auf dem Fanservicehaufen ein Rancorskelett gewesen. Übrigens, zu dem Zeitpunkt, als der Söldner redet, wäre der Rancor so oder so nicht mehr aufzuhalten gewesen, wenn er noch da gewesen wäre, also hätte er ruhig zu seinem ach so heiligen Eid stehen können.

Aber sei es drum. Es folgt ein Zwiegespräch mit dem Bürgermeister, das sogar recht interessant ist, hört man so doch einen der „Hammerköpfe“ (Ithorianer) reden. Auch beim folgenden Barbesuch sieht man einige altbekannte Star Wars-Spezies, noch immer hinter Plastikmasken versteckt. Hier atmet man wieder das Flair der alten Trilogie. Aber auch später sieht man Aliens sprechen, was recht gut umgesetzt wurde.

Auftritt der Hutten. Wir erinnern uns: Wir hatten als ersten Hutten Jabba, der richtig gut aussah – er war ja auch eine Puppe. Dann kam der Jabba der Special Edition, der gelinde gesagt in seiner CGI-Fassung lächerlich aussah (inklusive aller Verschlimmbesserungen bis zur 4K-Veröffentlichung). Es folgten die Prequels, und auch dort sahen die Hutts halt leider nicht gut aus. Es folgten die Hutts der animierten Serien, die man nicht zählen kann, da sie generell anders aussehen. Und nun haben wir wieder Hutt-Zwillinge (Jabbas Neffen). Und auch hier sieht man halt wieder, dass sie CGI-Kreaturen sind. Damit tut man der Serie an dieser Stelle meiner Ansicht nach keinen Gefallen, es sieht einfach nicht gut aus und reißt aus der Star Wars-Atmosphäre.

Rezension: "Das Buch von Boba Fett 1x02: Die Stämme von Tatooine" 1
Liegen erneut als CGI auf: die Hutten-Twins. (Bild: “Star Wars: Das Buch von Boba Fett” 1×02, exklusiv auf Disney+ / © 2021 Lucasfilm Ltd. & ™) 

Immerhin hat man daran gedacht, die Sänfte sich durchbiegen zu lassen, so das es so wirkt, als würden die Schergen wirklich schwer zu schleppen haben. Und das die Zwillinge just in dem Moment auftauchen, als Boba „in da House“ ist, ist wieder einer dieser konstruierten Drehbuch-Zufälle. Auch Boba meint ja, die haben sich 5 Jahre nicht für Tatooine interessiert und sind nun plötzlich da. Aber vielleicht wurden sie ja benachrichtigt – mal sehen, was die künftigen Folgen hier bieten. Das Streitgespräch mit Boba klingt in jedem Fall ebenso.

Und als kleiner Fanservice darf ein schwarzfelliger Wookiee auftreten, der frappierend an Black Krrssantan aus den Aphra-Comics erinnert. Mal sehen, ob er es wirklich ist…

Regentanz und Zugspringen

Zurück in der Vergangenheit sehen wir Boba weiter beim Tuskenstamm und mit diesen trainieren. Generell ist es ja eine gute Idee, andere Kulturen näher zu bringen und die Tusken waren hier schon immer etwas unterrepräsentiert.

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Witzig, aber auch voll das Klischee: Tusken-Training. (Bild: “Star Wars: Das Buch von Boba Fett” 1×02, exklusiv auf Disney+ / © 2021 Lucasfilm Ltd. & ™) 

Man hätte das Ganze aber auch etwas schneller abhandeln können, vor allem, da die meisten vermutlich eher interessiert, wie es in der Gegenwart weitergeht. Andererseits dient die ganze Geschichte um Boba bei den Tusken wohl dazu, seinen Gesinnungswandel zu demonstrieren. Immerhin war er ja eigentlich in der alten Trilogie eine coole Socke, die einen leichten Kratzer durch die Prequels bekam, da dort sein Gesicht gezeigt wurde. Durch „The Mandalorian“ und eben jetzt seine eigene Serie, wird er quasi weiter „Entmystifiziert“, was vielleicht nicht jedem gefällt.

Aber zurück zur Handlung: Die Tusken werden von einem vorbeifahrenden Zug zum Spaß abgeschossen und Boba sieht sogar Kinder sterben. Ja, die Feindschaft zwischen den Siedlern und den Tusken geht schon Tausende von Jahren zurück, zumindest in den Legends. Hier hat man den Zug mit den Pykes (aus der neuen Trilogie) besetzt.

Schnell akquiriert Boba ein paar Speeder-Bikes. Werden die eigentlich abgeschlossen oder kann die jeder einfach so stehlen? Anders gefragt, war das Verprügeln der Schmuggler zuvor wirklich notwendig? Rein von der Effekthascherei der Serie her muss man hier mit „Ja“ antworten, denn Boba muss hier ein Pärchen in Not retten…

Was sich anschließt kennt man aus ähnlichen Serien oder Filmen: Training der Tusken. Die stellen sich natürlich entsprechend primitiv an, was zu witzigen Szenen führt. Kann man mögen, aber ist eben auch Klischee pur.

Dann kommt es zur Schlacht um den Zug, die zumindest gut in Szene gesetzt ist und dem Sandcrawler-Kampf aus dem Mando in nichts nach steht. Sogar ein Droide am Steuer sorgt für die ein oder andere witzige Auflockerung zwischendrin. Ansonsten wird hier etwas fürs Auge geboten, auch wenn man sich fragen kann, ob die Sandleute sich die vielen Verluste überhaupt leisten können.
Am Ende verhandelt Boba für die Tusken und erhält dafür ein Geschenk. Eine Echse haftet sich in sein Hirn, es kommt zu einer visionären Reise die aufzeigt, wie die Sandleute ihren eigenen Stab erschaffen. Gefolgt von einem rituellen Tanz ums Feuer. Ganz interessant und vermag durchaus zu gefallen.

Selbst die Abschlussmelodie bleibt wieder besser im Kopf hängen, was vielleicht daran liegt, das der Tanz direkt in sie übergeht. Wollen wir wetten, das am Ende entweder der Stamm ausgelöscht ist, oder heldenhaft Boba in der Schlacht gegen die Hutt-Zwillinge zu Hilfe eilen wird?

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Visionen des Tusken-Rituals. (Bild: “Star Wars: Das Buch von Boba Fett” 1×02, exklusiv auf Disney+ / © 2021 Lucasfilm Ltd. & ™) 

Fazit

Die Gegenwartshandlung bleibt erneut etwas hinter den Erwartungen zurück, während man in der Vergangenheit eine Actionsequenz und Einblick in Tuskenrituale erhält. Und man muss an der Stelle ganz klar sagen: Die Serie lebt bislang, noch mehr als noch Mandalorian, von der Star Wars-Atmosphäre. Von einer tiefergehenden Handlung wandelt man hier auf dünnen Pfaden, da müssen die folgenden Episoden nochmal anziehen.

Bewertung [usr 3.5 max =”5″ ]

Episoden-Infos

Episodennummer 2
Originaltitel Tribes of Tatooine
Deutscher Titel Die Stämme von Tatooine
Erstausstrahlung 05. Januar 2022
Erstausstrahlung Deutschland 05. Januar 202
Drehbuch Jon Favreau
Regie Steph Green
Laufzeit 50 Minuten
Thomas Götz
Thomas Götz
Seitdem er 1985 zum Ersten Mal Episode IV sah und ausrief "Aber das heisst doch, Vader ist Lukes Vater" ist Tom der Science Fiction verfallen. Star Trek Fan wurde er, wie viele seiner Kollegen, 1990 mit "The Next Generation" in Deutschland. Seine ersten Buchrezensionen zu Star Trek Büchern erschienen schon 1995 im Alter von 16 Jahren im Star Trek Fanclub. Seit 2006 schreibt er auch Online Rezensionen (ab 2009 Trekzone-Exklusiv) und hat kürzlich seine 2000.Rezension veröffentlicht.

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